Von der Geburt bis zum ersten Weltkrieg
Im Jahre 1892 wurde eine Realschule am Fuße des Rehbergs gegründet. Im Sommer 1899 begannen die ersten Treffen von ehemaligen Schülern. Schließlich wurde am 27. Oktober 1899 die Gründungsversammlung abgehalten, bei der der "Realschul-Absolventen-Verband-Kulmbach" ins Leben gerufen wurde. Dieser Verband entwickelte sich zu einem der führenden Gesellschafts- und Standesvereine in der Stadt Kulmbach.
Der Verband organisierte verschiedene Veranstaltungen, darunter Kommerse, Militärkonzerte, Vorträge und Tanzveranstaltungen. Die Mitglieder betrieben gemeinsam Freizeitaktivitäten wie Kegeln, Wandern, Faustball und Eiskegeln. Eine wichtige Säule des Verbands war die treue Kameradschaft und die gemeinsame Liebe zur Fränkischen Heimat.
Im Jahr 1902 wurde eine farbentragende "Absolvia" als Kneipabteilung gegründet, um die Verbundenheit und Traditionen der Absolventen zu stärken. Schließlich, im Jahr 1916, entstand die "Markomannia von 1916" als weitere Ausprägung dieses Verbands, um seine Aktivitäten weiter zu diversifizieren.
Zwei alte Couleurkarten
Zwischen den beiden Weltkriegen
Im Jahr 1918 gründeten Absolventen eine Organisation namens "Absolvia 1918". Im darauffolgenden Jahr, 1919, wurden sowohl eine Absolvia als auch eine "Markomannia" gegründet. 1919 gab es eine äußerst erfolgreiche Feier der ersten Thomaskneipe und eine Feier der ersten Johanniskneipe auf dem Görauer Anger in Zultenberg.
Im Jahr 1923 erfolgte die Gründung des "Fränkischer Altenburg Bundes" auf der Altenburg in Bamberg, an dem die Städte Weißenburg, Bamberg, Schweinfurt und Kulmbach beteiligt waren. 1924 wurde das 25. Stiftungsfest gefeiert, darunter ein Festkommers im Vereinshaus-Saal mit einem Konzert der gesamten Reichswehrkapelle Erlangen.
Ab 1926 wurden die "Absolvia Nachrichten" veröffentlicht, die Programme, Familiennachrichten und Berichte enthielten. Im Jahr 1927 erfolgte die Fusion der letzten Kneipe schlagenden Bünde, und ab diesem Jahr existierte nur noch eine Absolvia.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 musste der "Realschul-Absolventen-Verband" (R.A.V.) seine Satzung ändern. Im Jahr 1935 waren alle Mitglieder aufgrund ideologischen Drucks gezwungen, ihre Mütze und das Band abzulegen.
In der Nachkriegszeit
Im Januar 1948 wurde die Verbindung durch Bundesbruder Hans Marr neu gegründet. Im Oktober 1949 fand die Feier des 50. Stiftungsfestes statt, und am 12. Oktober 1949 wurde der "Fördererverband der Oberrealschule Kulmbach" von OStD Bauer und Bundesbruder Karl Dachert ins Leben gerufen. Im Jahr 1950 erfolgte die Neugründung der Absolvia im Rahmen der Thomaskneipe.
Ab den 1950er Jahren erlebte die Verbindung eine Wiederbelebung, wobei verschiedene Aktivitäten wie Kommerse, Tanzveranstaltungen und der berüchtigte "R.A.V.-Fasching" organisiert wurden. Am 21. November 1953 wurde der "Fränkische Absolven Convent" (FAC) gegründet, an dem die Verbindungen aus Bayreuth, Erlangen, Fürth, Nürnberg und Kulmbach beteiligt waren. Später schlossen sich auch Hof, Weiden und Würzburg dem FAC an.
Im Jahr 1954 erschien ein neuer Rundbrief mit dem Namen "Der Verbandsfreund". 1956 übernahm Kulmbach den Vorort im FAC. 1962 wurde die "Oberrealschule" zur "Markgraf-Georg-Friedrich-Oberrealschule mit Gymnasium". 1972 erfolgte die Vereinigung des "R.A.V" und der "Absolvia" unter der Leitung von Walter Ramming und Hans-Dieter Ernst zur "RAV Absolvia zu Kulmbach von 1899 im FAC".
Wappen der FAC-Bünde und FAC-Zirkel
Bundesbrüder treffen sich 1962 am Marktplatz zu einem Ausflug zum Staffelberg bei Bad Staffelstein
Die jüngere Geschichte
Seit 1973 hat die R.A.V.-Absolvia Kulmbach ihren Fokus auf den Ausbau des korporativen Prinzips gelegt, wobei die Werte von Comment, Convent, Bundesbrüderlichkeit und Lebensbundprinzip im Mittelpunkt stehen. In dieser Zeit wurde auch das Kneipjournal eingeführt.Im Jahr 1977 wurden erstmals weiß-grün-weiße Pekeschen zur Thomaskneipe getragen, und seitdem trägt die Chargia bei jeder offiziellen Veranstaltung den Vollwichs.Im Jahr 1994 wurde die "Kommunbräu" zu einer festen Konstante in der R.A.V.-Absolvia Kulmbach. Im Jahr 1997 wurde die Kommunbräu zum festen Ort für die Vorortübergabe des FAC. Schließlich, im Jahr 1999, feierte die R.A.V.-Absolvia Kulmbach ihr 100-jähriges Bestehen.
Ein Bundesbruder beim Vortragen eines "Bierulks" während der Schuljahresantrittskneipe 1988
Die Herren Chargierten beim Festcommers anlässlich des 100. Stiftungsfestes der Absolvia 1999